Tipps & Tricks |
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Kamera-Einstellungen
Moderne Digitalkameras bieten heutzutage bereits kameraintern etliche Möglichkeiten der Bildbearbeitung. Es wird nachgeschärft, Sättigung und Kontrast angehoben, entrauscht, die Dynamik komprimiert etc. etc. Meist sind die so erzielten Resultate ganz ansehnlich, oft hauen die Automatiken aber auch kräftig daneben. Ein schönes Beispiel sind hier "zermatschte" Bilder durch aggressive kamerainterne Entrauschungsalgorithmen bei hohen ISO-Werten, ein Phänomen, das vor allem bei vielen Kompaktkameras der letzten Jahre immer wieder anzutreffen ist. |
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Allen, die fotografisch mit Leib und
Seele bei der Sache sind empfehle ich: Jegliche kamerainterne
Bildbearbeitung ausschalten! Also: die Einstellungen für Sättigung, Kontrast, Schärfe und Entrauschen auf "Neutral", "Aus" oder "Null" setzen. "Neutral" bitte nicht mit "Standard" verwechseln, sonst hat man doch wieder irgendwelche herstellerseitigen Voreinstellungen gewählt. Auch Motivautomatiken oder sog. Kreativprogramme wie "Porträt", "Landschaft", "Herbst" etc. sind in 99% der Fälle entbehrlich, da die von der Kamera ins Bild eingebauten Veränderungen durchaus nicht immer gefallen, wenn man das Bild schließlich zu Hause am großen Bildschirm anschaut, dann aber oft nicht mehr verlustfrei rückgängig zu machen sind. |
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Die
Möglichkeiten
der nachgeordneten Bearbeitung sind wesentlich umfangreicher,
allein schon deshalb weil nicht pauschale Automatiken am Werk
sind, sondern das Auge des Betrachters - im Allgemeinen des
Fotografen selbst - das Ganze steuert und beurteilt. Außerdem liegt es in der Natur der Sache, dass Bildbearbeitungsprogramme, die sich der Rechenpower moderner Computer bedienen, leistungsfähiger und im Zweifel auch feiner zu justieren sind. |
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Hat
man jetzt noch die Kamera auf das jeweilige Rohdatenformat, etwa
"Raw" oder "DNG" eingestellt, steht einem ein Maximum an
Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung. Gleichzeitig bedeutet
dies aber auch die Pflicht, jedes Bild zu bearbeiten! Wer will, kann natürlich von Fall zu Fall zwischen Rohdaten und Jpg umschalten. Viele Kameras bieten auch die Möglichkeit, beide Formate parallel aufzuzeichnen. |
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Meine
speziellen
Vorlieben
im Umgang mit Rohdaten sind in der Rubrik "Workflow"
nachzulesen. |
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nach oben | Die meisten aktuellen digitalen Systemkameras bieten mehrere Speicherplätze für bestimmte, immer wieder abrufbare Voreinstellungen an. Haben sich im Laufe eines Fotografenlebens erst einmal bestimmte Vorlieben etabliert, kann man diesen Speicherplätzen die nötigen Einstellungen für solche immer wieder vorkommenden Anforderungen fest zuordnen. Hier drei mögliche Einstellungen der Sony Alpha 900 als Beispiel: Preset 1: Tageslichtaufnahme
Preset 2: Nachtaufnahme ohne Stativ
Preset 3: Nachtaufnahme mit Stativ
Hat man ein Preset vorgewählt, werden bei jedem neuen Einschalten der Kamera die Einstellungen des Presets neu geladen. Man kann natürlich alle im Preset festgelegten Einstellungen während der Fotosession frei verändern und den momentanen Erfordernissen anpassen. Schaltet man aber die Kamera aus, gehen diese händisch gemachten Einstellungen verloren und beim nächsten Einschalten der Kamera werden wieder die Einstellungen des Presets geladen. Wird dieses Verhalten der Kamera nicht gewünscht, dreht man das Moduswahlrad je nach Erfordernis auf A, S oder M. Dann bleiben die zuletzt gemachten Einstellungen erhalten. Moduswahlrad der Sony Alpha 900. Links die 3 Preset-Positionen, rechts die Positionen der Kamera-Grundeinstellungen: M für komplett manuellen Betrieb S für Zeitvorwahl mit Blendenautomatik A für Blendenvorwahl mit Zeitautomatik (von mir bevorzugt) P für vollautomatischen Betrieb Auto (grün) setzt die Kamera in die Werkseinstellungen zurück |
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Viele Kompaktkameras und auch manche Systemkameras bieten eine Automatik, die den Blitz je nach Lichtverhältnissen zuschaltet. Aber: Nichts ist ärgerlicher, als wenn der automatisch zugeschaltete Blitz einem die schöne Lichtstimmung eines Motivs im gerade kommenden oder ausgehenden Tageslicht "zerschießt". Deshalb also: Blitzautomatik abschalten und den Blitz je nach Erfordernis von Hand dazuschalten! Sehr stimmungsvolle Bilder erhält man im Dämmerlicht oft mit der Einstellung "Langzeitbelichtung mit Aufhellblitz", eine Einstellung, die auch viele einfache Kompaktkameras bieten, oft kenntlich am links abgebildeten Symbol. |
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Links ein Beispiel für die beschriebene
Einstellung. Das Bild wurde mit einer KonicaMinolta X31
aufgenommen, einer Kompaktkamera, die so gut wie keine manuellen
Einstellmöglichkeiten zulässt außer einer Belichtungskorrektur,
die hier auch mit minus 1,3 Blenden genutzt wurde. Zusätzlich
wurde der Aufhellblitz zugeschaltet, der die Stockrosen im
Vordergrund beleuchtet. (Info am Rande: Stockrosen sind keine Rosen, sondern Verwandte des Hibiskus.) |
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nach oben | (D)SLRs von Minolta
und Sony schalten bei aufgestecktem/hochgeklapptem Blitz durch
Drücken der
AEL-Taste
zwischen
normaler
Blitzbelichtung und Langzeitblitzbelichtung um. Oft wird dabei
auch auf Spotbelichtungsmessung umgeschaltet. Über das genaue
Verhalten der Taste und wie man es einstellt liest man am Besten
in der Bedienungsanleitung nach. Die Nutzung des Aufhellblitzes bietet sich auch für Porträts bei Tageslicht oder heller Sonne an. Sonnenlicht kommt bekanntlich vorzugsweise von seitlich oben, d.h. es hinterlässt leicht unschöne Schatten unter Nase, Kinn und Augenbrauen. Und wehe, jemand trägt eine Mütze mit Schirm! Ein Aufhellblitz wirkt da Wunder und lässt Gesichter strahlen! |
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Workflow Bildbearbeitung Archivierung Kamera- Einstellungen Tuning |
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Natürlich kann man nur die Einstellungen nutzen, die die eigene Kamera auch bietet. Längst nicht alle Kameras - insbesondere die Kompakten - bieten die Möglichkeit, auf Benutzer-Presets zuzugreifen und auch die Voreinstellung auf Blenden- oder Zeitvorwahl besitzen im Allgemeinen nur Systemkameras oder besonders hochwertige Kompakte. |
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