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Paris April 2022

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Nachdem uns Paris im Oktober 2021 so gut gefallen hatte, haben wir in den Osterferien 2022 einen weiteren Aufenthalt dort verbracht,
diesmal mit mehr Zeit und nicht ganz so dichtgedrängtem Programm.

Weiterlesen lohnt sich! Trotzdem kann man schon hier das Album anschauen
Hier geht es zu unserem Reisebericht Paris Oktober 2021

PARIS Wetter

Anlaufstelle war wie im vergangenen Oktober "Camping de Paris" im Bois de Boulogne, der uns ja nun schon wohlbekannt war. Auch diesmal hat man uns eine recht angenehme Parzelle zugewiesen. Die Campingplatz-eigenen Probleme waren die gleichen wie im letzten Jahr: Die Sanitärs sind oft dem Ansturm nicht gewachsen. Da arrangiert man sich dann halt und freut sich am eigenen Klo und an der genialen Lage des Platzes, die für eine Erkundung von Paris nicht besser sein könnte.
Der zum Camping gehörende Laden ist nicht wirklich billig, hält aber ganztägig immer frisch gebackenes, sehr leckeres Brot bereit und ist auch sonst nicht schlecht sortiert.
Ein empfehlenswerter Camping, trotz der Kritik.


Gleich am ersten Tag stand das Thema Kulinarik auf der Tagesordnung: Wir hatten - von zu Hause aus - einen Tisch im "Le Train Bleu" reserviert. Le Train Bleu gilt als eines der schönsten Restaurants von Paris und ist gleichzeitig nebenbei das Bahnhofsrestaurant des Gare de Lyon. Freunde gehobenener Gastronomie kommen hier auf ihre Kosten, so auch wir mit Entenleberpastete, Steak Tartare, Hechtklößchen, Käseplatte, verschiedenen Weinen und noch vielem mehr.
Vor der abendlichen Kulinarik haben wir einen ausgiebigen Spaziergang auf der "Coulée Verte René-Dumont" oder "Promenade Plantée" absolviert.
Die Coulée Verte ist Teil einer ehemaligen Bahnstrecke, die 1965 stillgelegt und in den achtziger Jahren in parkähnlicher Weise begrünt und für Fußgänger zugänglich gemacht wurde. Ein zauberhafter 4,7 Kilometer langer Spazierweg im Grünen in teils 10 Metern Höhe über den Dächern von Paris, in kaum einem Reiseführer zu finden.








Unser zweiter Tag stand im Zeichen eines Besuchs der berühmten Katakomben von Paris. Ursprünglich Steinbrüche, aus denen man Kalksandstein abgebaut hat, drohten sie einzustürzen, wurden Ende des 18. Jahrhundert gesichert und kirchlich geweiht und dienen seither als städtisches Beinhaus von Paris. Heute werden hier die Gebeine etwa 6 Millionen Verstorbener beherbergt. Das gesamte Pariser Stollennetz misst ca. 300 Km. Etwa 1,7 Km Stollengänge 20 m unter der Erde können besichtigt werden. Ein eindrucksvolles, interessantes und gar nicht so makabres Erlebnis.
Nachmittags sind wir dann ein paar Metro-Stationen weiter zur Place Charles de Gaulle Etoile gefahren und haben uns dort in die lange Schlange der Besucher des Triumph-Bogens eingereiht. Der Aufstieg über die recht enge Wendeltreppe ist anstrengend, aber der Blick von oben über Paris und die Champs-Élysées ist toll!
Dort in der Nähe haben wir uns zum Abendessen ein chinesisches Restaurant ausgesucht, wo wir sehr schmackhaft, aber völlig überteuert gegessen haben. Das heißt, die Preise waren gar nicht so schlimm, aber die servierten Portionen waren derart winzig... Nun ja, kein Wunder in direkter Nachbarschaft von Cartier, Dior und Konsorten.


Eine für Franzosen wichtige Institution ist das Hôtel des Invalides, ursprünglich geplant als Heim für kriegsversehrte Soldaten. Später wurden zwei Kirchen angeschlossen, deren eine heute als Mausoleum dient mit dem Grab Kaiser Napoleons I; in einem Teil der übrigen Gebäude ist das bedeutende französische Militärmuseum untergebracht.
Die Besichtigung von Napoleons Grab sollte zum Pflichtprogramm jedes Paris-Touristen gehören, da auf Napoleon etliche der Grundlagen des heutigen Europas zurückgehen. Auch die Ausstellungen des Militär-Museums bieten vielfältige Bezüge zu Entstehung und Struktur Europas wie wir es heute kennen.
Anschließend hatten wir einen Snack mit Croque-Monsieur, Crêpes und Espresso im Café des Officiers ganz in der Nähe.


Nach so viel "Stadt" hatten wir Lust auf eine kleine Abwechslung und sind ins etwa 50 Km entfernte Chantilly gefahren, wo es ein eindrucksvolles Wasserschloss, das Château de Chantilly zu bestaunen gibt. Das Innere des Schlosses haben wir nicht besichtigt, sondern stattdessen bei herrlichem Frühlingswetter in einem mehrstündigen Spaziergang einen Teil der 115 ha umfassenden Außenanlagen erkundet, die - vom Wasser geprägt - recht naturnah gestaltet sind.
Ein sehr schöner und sehr entspannter Tag.



Freitag Nachmittag wurde Montmartre erkundet. Genau wie wir hatten auch noch andere diese Idee, so dass wir uns in einer veritablen Menschenmasse wiederfanden, alle auf dem Weg den Berg hinauf zur Basilika Sacré-Coeur. Auf halbem Weg wurde der ganze Pulk gestoppt und es begann auf dem Außengelände unterhalb der Kirche der jeden Freitag Nachmittag stattfindende Votivgottesdienst.
Die Basilika Sacré-Coeur ist dem heiligsten Herzen Jesu geweiht und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Paris. Fünf mal täglich werden Messen gehalten; freitags zusätzlich der erwähnte Votivgottesdienst.
Da also zunächst an eine Besichtigung der Kirche nicht zu denken war, haben wir erst einmal den umliegenden Stadtteil Montmartre unsicher gemacht. Montmartre hat sich viel von seinem ursprünglich dörflichen Charme bewahrt und ist gleichwohl genau deshalb von Menschenmassen überlaufen. Alle schönen Sträßchen, alle Plätze sind gestopft voll. Wir dürfen uns nicht beklagen, wir waren selbst Teil davon. Schön ist es trotzdem.
Nach unserem Bummel wurde dann die Kirche besichtigt mit Aufstieg in die große Kuppel als krönendem Abschluss. Ein weiterer fantastischer Panoramablick über Paris, wie wir ja schon etliche hatten.



An unserem letzten Tag haben wir erst die Kathedrale Notre Dame de Paris besucht. Nach dem großen Brand von 2019 war die Besichtigung des Inneren leider immer noch nicht möglich, deshalb mussten wir uns auf einen Spaziergang um die Kathedrale herum und das Beobachten des bunten Treibens dort beschränken.
Aber: sobald die Restauration abgeschlossen ist und man Notre Dame wieder besichtigen kann, kommen wir noch einmal wieder!
Von Notre Dame aus in etwa 1,5 Km Fußweg erreicht man das Musée Picasso, das etwa 300 Werke von Pablo Picasso sowie eine Unmenge von Foto- und Filmdokumenten aus dem Leben des Künstlers zeigt. Zur Zeit unseres Besuches gab es eine Sonderausstellung zu seiner Tochter Maya. Für mich als glühenden Picasso-Verehrer eine tolle Erfahrung und natürlich ein Muss bei einem Paris-Aufenthalt!
Ausklang des Tages war dann ein leckeres Abendessen in dem uns vom letzten Jahr bekannten Restaurant Chez Ming, wo wir tatsächlich wiedererkannt und wie alte Freunde begrüßt wurden! Man speist hier asiatisch/chinesisch, preiswert und gut mit Blick auf den Eiffelturm.
Nach sieben schönen Tagen ging es dann Sonntags wieder nach Hause.



Da wir nach unserem letztjährigen Aufenthalt schon vertraut waren mit den Gegebenheiten, haben wir diesmal darauf verzichtet unsere Fahrräder mitzunehmen und stattdessen voll auf den öffentlichen Nahverkehr in Paris gesetzt. Eine gute Entscheidung, wir konnten uns ohne jegliche Probleme kreuz und quer durch die Stadt bewegen. Die Métros fahren bis spät in die Nacht im Minutentakt, der Bus von und zu unserem Campingplatz ging alle 16 bis 18 Minuten, auch bis spät abends. Der Fußweg vom Campingplatz zur Bushaltestelle beträgt ca. 600 Meter.
Für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel empfiehlt es sich, eine Navigo-Easy-Karte zu erwerben, erhältlich in jeder Métro-Station und an speziellen Automaten und immer wieder preiswert aufladbar. Die Karte berechtigt zur Nutzung aller Verkehrsmittel im Verkehrsverbund des Großraums Paris.








Album anschauen




Tipps:

Hier wieder unsere kleinen Helferlein:
  • MapFactor Navigator ist eine hervorragende Navi-App, solange es nicht unter Android Auto betrieben wird. Dort sind manchmal Funktionen gestört, zum Teil startet die App gar nicht. Besser ohne Auto-Anbindung nur auf dem Handy-Bildschirm laufen lassen.

  • Maps.me hat uns wie schon so oft zu Fuß in der Stadt beste Dienste geleistet.

  • Google Maps läuft wunderbar unter Android Auto. Vorteil sind hier die Verkehrs- und Staumeldungen kostenlos und in Echtzeit.
    Herunterladen von Offline-Karten ist möglich aber sehr umständlich.
    Im Fußgänger- und Fahrradmodus ist die App zu redselig: Es werden Straßennamen angesagt wo keine zu finden sind, z.B. auch auf Waldwegen. Das irritiert. Es wird zum Linksabbiegen aufgefordert, wo es eigentlich nur halblinks geradeaus geht. Klare Streckenführung geht anders, nicht empfehlenswert.
  • In puncto öffentlicher Verkehrsmittel ist Öffi ein heißer Tipp: Man hat Zugriff auf Linienpläne, kann Haltestellen ermitteln und Verbindungen zusammenstellen, das Ganze funktioniert länderübergreifend, bloß leider nicht offline. Trotzdem gut.
  • Im Verkehrsverbund Île de France (Großraum Paris) wird die Navigo-Easy-Karte angeboten, die die Fortbewegung erheblich erleichtert. Einmal erworben (Ticketschalter oder Automaten in jeder Métro-Station), kann sie immer wieder mit beliebig vielen Fahrten aufgeladen werden. Nutzbar in allen zum Verkehrsverbund Île de France gehörenden Transportmitteln, also Bus, Bahn, Métro und Tram.
    April 2022 kostete die Karte einmalig 2 Euro, jedes Einzelticket dann 1,90 Euro, im Zehnerpack 1,49 Euro.
Restaurant Le Train Bleu (offizielle Webseite)


Promenade Plantée (private Webseite)

Die Katakomben von Paris (offizielle Webseite)


Arc de Triomphe (offizielle Webseite)
Arc de Triomphe (Wikipedia)


Château de Chantilly (offizielle Webseite)


Basilika Sacré-Coeur (offizielle Webseite)

Kathedrale Notre-Dame de Paris (offizielle Webseite)





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