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Bayern Juli 2020

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Nachdem es 2019 bedingt durch einen Stellenwechsel keinen großen Sommerurlaub geben konnte, wollen wir dieses Jahr zur alten Gepflogenheit unserer Reiseberichte zurückkehren.

Alles ist neu: Einerseits haben wir den ersten großen Urlaub mit unserem neuen "Klops II" angetreten, andererseits hat die Corona-Krise unsere ursprünglichen Pläne kräftig über den Haufen geworfen.

Statt von der Bretagne aus nach Irland überzusetzen, sind wir wie so viele andere dieses Jahr Corona-bedingt in heimischen Gefilden geblieben und haben uns - da eine Reservierung angeraten schien - auf nur zwei Aufenthaltsorte beschränkt.

Weiterlesen lohnt sich! Trotzdem kann man schon hier das Album anschauen


MÜNCHEN Wetter

Den ersten Teil des Urlaubs haben wir in München verbracht, wo wir uns für 10 Tage auf dem Campingplatz "Nordwest" eingemietet haben.
Camping "Nordwest" liegt - wie der Name sagt - strategisch günstig im Nordwesten Münchens und lädt so zu allerlei Erkundungen dieser interessanten und schönen Stadt ein.
Der Camping selbst ist gepflegt und recht angenehm. Ein wenig skurril erschien uns, dass hier offensichtlich eine ganze Reihe Montagearbeiter in so etwas wie einer Wohnwagenburg untergebracht waren. Bei den Münchener Wohnungspreisen und -möglichkeiten allerdings nicht wirklich verwunderlich.
So war auch allabendlich für reichlich Leben in der platzeigenen "Campingstub'n" gesorgt.
Auch sonst wurden Mobile und Caravans recht willkürlich dicht an dicht platziert; so etwas wie Parzellen gibt es nicht, worunter die Privatsphäre schon mal leiden konnte. Wir konnten uns allerdings nicht beklagen, wir hatten immer nette Nachbarn. Ohnehin scheint der Platz vorwiegend als Durchgangsplatz auf der Reise gen Süden genutzt zu werden.


Durch die günstige Lage des Platzes und das hervorragende Münchner Radwegenetz haben wir die Stadt fast ausschließlich per Rad unsicher gemacht; man braucht gute 30 Minuten bis in die Innenstadt.
So waren wir mit dem Rad beim Hofbräuhaus, im Englischen Garten, im Olympiapark, am Marienplatz etc. etc.
Eine sehr schöne Fahrt ins Umland brachte uns per Auto an den Ammersee zu sommerlichen Badefreuden.


Kulinarisch haben wir uns vorwiegend regionalen Spezialitäten gewidmet: Schweinsbraten,  Leberkäs, Schweinswammerl, Haxe, Knödel und Konsorten. Auch Helles, Dunkles, und die verschiedenen Weißbiere haben geschmeckt. Erwähnenswert fand ich "Der Weizen" und "Die Dunkle" von Tilmans Biere, die ich in einem Supermarkt nah beim Camping gefunden hatte.
Gerne eingekehrt sind wir im Hofbräuhaus und im Restaurant "Hochreiter's Steirer am Markt" beim Viktualienmarkt.


Nach 10 Tagen ging es dann weiter ins Allgäu nach Pfronten. Dort war der "Camping Pfronten" unser Basislager für verschiedene Unternehmungen.

Der Platz ist ein weitgehend schattenloses Wiesengelände, liegt landschaftlich außerordentlich schön am Fuß des Breitenbergs und wird energisch und tatkräftig von einem sehr hilfsbereiten jungen Ehepaar geführt. Wir hatten das Gefühl, hier in allerbesten Händen zu sein. Wer unbedingt die Nadel im Heuhaufen finden will, könnte anmerken, dass die Sanitäreinrichtungen ein wenig in die Jahre gekommen sind. Allerdings war immer alles picobello sauber.

Gleich am ersten Abend fand unsere Tochter eine etwa gleichaltrige Freundin und ward fortan nicht mehr gesehen, da schwer beschäftigt: Radfahren, Badminton, Schwimmen in der Vils und andere höchst wichtige Unternehmungen.


Zu Fuß in etwa 10 Minuten erreichbar ist die Talstation der Breitenberg-Bahn. Die Kabinenbahn und der anschließende Sessellift der Hochalpbahn bringen einen auf den Pfrontener Hausberg und ermöglichen von dort oben weitere Aktivitäten wie Wanderungen zu verschiedenen Hütten, Downhill-Biking oder Rodeln.
Wir waren zweimal auf dem Breitenberg und haben oben Wanderungen in verschiedene Richtungen unternommen.


Ganz in der Nähe von Pfronten liegt die Burgruine Falkenstein. Wir haben eine kurze aber anstrengende weil äußerst steile Wanderung dorthin unternommen. Wegen des atemberaubend schönen Ausblicks von hier wollte König Ludwig II. anstelle der Burgruine aus dem 13. Jahrhundert ein weiteres seiner Märchenschlösser hier errichten, um den Blick auf die beeindruckende Bergwelt genießen zu können. Aufgrund seines frühen Todes kam dieses Vorhaben aber nie über die Planung hinaus. Schade eigentlich, das Allgäu wäre heute sicher um eine Attraktion reicher.
Heute findet man unterhalb der Burgruine ein exclusives Hotel mit Sterne-Restaurant, nur über eine mautpflichtige Privatstraße erreichbar.



Nicht weit von Pfronten liegt Füssen. Von hier haben wir die "Große Schiffsrundfahrt" auf dem Forggensee unternommen, so ziemlich das langweiligste, was man in einem Urlaub machen kann. Nicht empfehlenswert.
Der anschließende Besuch im benachbarten Schwangau hat uns mit Tretbootfahrt und Bad auf und im Alpsee mit gleichzeitigem Blick auf die Königsschlösser aber wieder entschädigt.
Ein Besuch der Königsschlösser war aufgrund der Corona-Krise leider nicht möglich. Wir hatten natürlich im Vorfeld versucht, Tickets zu reservieren, diese waren aber aufgrund stark beschränkter Zugangskontingente für Monate im Voraus schon ausverkauft.



In Pfronten-Kappel, etwa 7 Km von unserem Standort, befindet sich der "Waldseilgarten Höllschlucht", ein landschaftlich sehr reizvoll gelegener Klettergarten, wo neben den diversen Kletter-Parcours weitere Aktivitäten wie Bogenschießen und eine Steinkugelmühle geboten werden.
Hier haben wir einen sehr schönen Nachmittag verbracht, das Kind glücklich kletternd, die Eltern ängstlich zuschauend.
Nur gut, dass man vom Zuschauen keinen Muskelkater bekommt...


Ein Regentag wurde für einen Besuch des "Museums der bayerischen Könige" genutzt als kleine Entschädigung für den entgangenen Besuch der Köngsschlösser. Getragen vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds wird hier die Geschichte des Hauses Wittelsbach von den Anfängen bis in die heutige Zeit gestalterisch wie didaktisch sehr ansprechend erzählt. Der Schwerpunkt liegt naturgemäß auf den Erbauern der Königsschlösser, die gezeigten Exponate sind teils exquisit.
Ein kleiner Spaziergang führte uns zur Marienbrücke, von wo man einen tollen (Foto)-Blick auf Neuschwanstein hat, anschließend zum Schloss selbst. So kamen wir wenigstens in den Genuss der himmelstürmenden Architektur von außen.


Der für unseren letzten Tag geplante Besuch von Schloss Linderhof im ca. 45 Km entfernten Ettal musste leider wegen ganztägigen starken Dauerregens entfallen. Wir haben den Urlaub stattdessen mit einem unserer Lesetage ausklingen lassen, bevor es dann tags darauf bei gottlob wieder etwas besserem Wetter zurück nach Hause ging.




Album anschauen



Tipps:


Wir haben zwei Karten- und Navigations-Apps genutzt:

Fürs zu-Fuß-Zurechtfinden in Städten empfiehlt sich "Maps.Me", das mit kostenlosen Karten von openstreetmap.org arbeitet, die in einer sehr ansprechenden 3D-Ansicht dargestellt werden.

Per Fahrrad, Auto und zu Fuß haben wir die App "MapFactor Navigator" benutzt, die wahlweise mit Karten von openstreetmap.org oder von TomTom (dann kostenpflichtig und mit mehr Optionen) arbeitet, diverse Fußgänger- und Fahrzeug-Profile bietet und hervorragend funktioniert. Wir haben uns auf die kostenlose Variante beschränkt.

Beide Apps arbeiten mit Offline-Karten völlig ohne Internet-Anbindung. Lediglich GPS mit erhöhter Standortgenauigkeit ist erforderlich.
Für die TomTom-Variante von MapFactor kann eine online-Verbindung nötig sein. Haben wir aber nicht ausprobiert.




Links:

Campingplatz München Nordwest
Camping Pfronten

Restaurant Hofreiter's Steirer am Markt
Hofbräuhaus 

Breitenberg-Bahn
Burghotel Falkenstein
Waldseilgarten Höllschlucht
Museum der bayerischen Könige




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