|
Hier das Wichtigste in Kürze (wer sich dafür nicht
interessiert, kann sich hier ein paar
Bilder anschauen):
Eriba Touring Troll 530
in Jubiläums-Sonderedition (60 Jahre Eriba)
mit Glattblech-Aufbau in 2-Farben-Lackierung
Gesamtgewicht 1400 kg
Länge incl. Deichsel 5,79 m, Breite 2,10 m, Höhe bei
geschlossenem Hubdach 2,26 m
100-Km/h-Zulassung
Innenausstattung:
- 30 L
Frischwasser
- 2x5
kg Propangas
- 70 L
Dometic-Absorberkühlschrank
(wahlweiser Betrieb mit Gas, 12 Volt oder 220 Volt
möglich)
- Thetford Cassetten-Toilette
- Zweiflammen-Gasherd
- Spüle
in der Küche, Waschbecken im Bad
-
Gel-Batterie 94 Ah, zur
Versorgung des Wohnbereichs und zum Antrieb des
Movers, wird durch das Zugfahrzeug und bei
Landstrom-Anschluss geladen
- Wohnraumbeleuchtung
4 x 3W LED-Spot, 2 x 1,2W LED-Spot, 3 Leselampen,
LED-Ambientebeleuchtung
- Mehrere
220-Volt-Steckdosen im Wohnbereich und Bad (teils
Serie, teils selbst nachgrüstet)
- Mehrere USB-Ladeports in
Wohnbereich und Bad (teils Serie, teils selbst
nachgrüstet)
-
12-Volt Steckdosen in Wohnbereich und Bad (selbst
nachgerüstet)
-
Festes Doppelbett 1,98 x 1,40m im Heck
- Sitzgruppe im Bug, kann
zum Bett 1,98 x 0,95m umgebaut werden
- Stauraum
unter dem Doppelbett von innen und außen zugänglich
-
Stauraum in den Sitzbänken von innen zugänglich
- Sicherheitsprofile
"WOMO-RK" als Einbruchschutz an allen
Fenstern
Ausstattung aussen:
Ständig mitgeführte Ausrüstung:
- Kleiner
Ventilator mit Clip-Halterung, sorgt an den Öffnungen im
Hubdach für frische Luft
- Sonnenschutzmatten
aus alubedampfter Thermofolie, außen vor den Fenstern
anzubringen
- 2
Alu-Tische 70 x 70 und 70 x 110 (beide klein
zusammenlegbar mit rollbarer Tischplatte)
- 3
Camping-Sessel
- Benzinlaterne
Coleman compact
(sehr angenehm für nächtliche Lese-Orgien unter der
Markise)
- 2-flammiger
Coleman-Benzinkocher
(komfortabel wie ein Gasherd; so können größere Koch- und
Bratorgien draußen stattfinden)
- Liegestuhl,
Sonnenschirm, Vorzeltteppich
- 3L
Benzin für Kocher und Lampe
- Auffahrkeil
zum waagerechten Ausrichten des Fahrzeugs
- 25m
220-Volt-Anschlusskabel nach CEE-Norm incl. Adapter von
CEE- auf Schuko-Stecker
-
23-Liter Abwassertank mit Transportrollen
- zusätzliche
Spannstreben für die Markise gegen Flattern des
Markisentuchs
- Spax-Tellerkopfschrauben
(20 und
30 cm lang) als Heringe-Ersatz für die
Sturmsicherung der Markise
- Akku-Schrauber
aus der heimischen Werkstatt für Mover, Hubstützen und
Herings-Spax-Schrauben
Unser PKW
(bis 2021 ein Subaru mit permanentem Allradantrieb) dient
jetzt als Zugfahrzeug und hat ein paar Dachlasten übernehmen
müssen:
- ein Menabo-Fahrradträger für das dritte Fahrrad
- eine
320-Liter Dachbox von Artplast für alles, was aus Nässe-,
Schmutz- oder Geruchsgründen weder in PKW noch Caravan
transportiert werden soll.
Also Benzinkanister, Stromkabel, Auffahrkeile,
Abwassertank etc.
Update
2021:
Unser Gespann hat ein neues
Zugfahrzeug: Wir sind den Zeichen der Zeit gefolgt und
haben uns teil-elektrisiert mit einem Mitsubishi Outlander
Plugin-Hybrid. Dieser erfüllt alle Anforderungen, die wir im
Lastenheft hatten: Die Anhängelast passt für unseren
Caravan, er hat Allrad, und die Akkukapazität reicht aus, um
zu Hause nahezu alle anfallenden Fahrten rein elektrisch
erledigen zu können.
Geladen
wird meist in der heimischen Garage, selten mal an einer
Ladesäule. Auf großer Fahrt im Gespann-Betrieb schlägt dann
die Stunde des Verbrenners, sodass wir ohne Ladestress und
Reichweitenangst von A nach B kommen. Am Ziel (Innenstädte,
z.B. Florenz oder Paris) können wir uns dann wieder
elektrisch bewegen.
Sehr praktisch sind 230-Volt-Steckdosen in
Fahrgastraum und Laderaum.
Mitsubishi
gehört zu den Pionieren in puncto Plugin-Hybride und das
Konzept des Outlanders war zum Kaufzeitpunkt eines der
intelligentesten und interessantesten auf dem Markt; aber
das zu erläutern würde hier zu weit führen.
Sicherheitstechnik
Da wir uns nun ein ganz neues Fahrzeug angeschafft haben,
wollten wir ganz gerne Langfingern das Leben möglichst schwer
machen.
- Es gibt nicht sehr
viele Sicherungskonzepte für Caravan-Fenster auf dem
Markt, das der Firma Womo-Sicherheit hat uns aber
überzeugt:
Ein dünnes Edelstahl-Profil wird mit dem Fensterflügel
verklebt und kann dann mittels schraubbarer Winkel gegen
die Fenster-Laibung verblockt werden, sodass man das Fenster nicht mehr
öffnen kann. Deutlich stabiler als jeder serienmäßige
Fensterverschluss und ohne Bohren montierbar.
Da hat sich jemand wirklich Gedanken
gemacht, lässt sich das Ganze aber auch gut bezahlen.
Trotzdem sehr empfehlenswert.
Ein nettes Video vom Einbau gibt es hier.
- Nachdem nun alle Fenster gesichert sind, blieb die
Aufbautür als Schwachpunkt. Leider hat das Schloss lediglich
einen Plastikriegel, der hinter eine Falle am Türrahmen
greift. Ein großer Schraubenzieher reicht, und die Tür ist
offen nebst weiteren Schäden.
So haben wir uns dann für den Einbau eines Zusatzschlosses
entschieden.
Das “Thule Inside-Out Lock G2” besitzt eine
große stabile Lasche, die sich außen vor die Türe schwenken
lässt und so ein Öffnen verhindert.
Außerdem lässt sich das Schloss auch von innen bedienen, was
leider nicht bei allen angebotenen Zusatzschlössern der Fall
ist.
Richtig platziert, verdeckt die Lasche den Türgriff und
verhindert so, dass man ihn betätigen kann.
Vom Design her bleibt das Ganze recht unauffällig.
Absolute Sicherheit kann es natürlich niemals geben, aber
möglicherweise wird sich ein potenzieller Einbrecher beim Anblick
unserer Sicherheitsvorkehrungen eher dem Nachbarn zuwenden, der
sowas im Zweifelsfall nicht hat.
Alles zusammengerechnet haben wir weniger als 3% des
Fahrzeugpreises in Sicherheitstechnik investiert, was wohl nicht
übertrieben ist.
Das Teuerste daran waren die Fenstersicherungen, aber wie gesagt,
da hatte einer eine sehr gute Idee und lässt sich die halt auch
sehr gut bezahlen.
Zu erwähnen bleibt, dass ich alles selbst montiert habe, was aber
mit zwei nicht völlig linken Händen kein Problem war. Ein bisschen
Überlegen und genaues Messen war beim Schloss angesagt; die
Fenstersicherungen werden nur geklebt.
Bei professionellem Einbau kommen natürlich noch einmal
entsprechende Kosten dazu.
Innenraum
Dafür,
dass Eriba-Touring-Caravans seit über 60 Jahren auf dem Markt
vertreten sind, haben wir doch einiges an Detaillösungen vermisst:
Das Bad ist zwar mit jeder Menge Ablagen versehen, meist aber nur
sehr flach und deshalb nicht zum Transport von irgendetwas
Stehendem geeignet.
Wer also am Abreisetag nach dem Frühstück Zähne geputzt hat und
dann losfahren will, weiß nicht, wohin mit der nassen Zahnbürste.
Umfallende und auslaufende Shampoo- oder Sonnenmilchflaschen
bergen ebenfalls unkalkulierbare Risiken.
Da ist dann der Selbstausbauer wieder gefragt!
Deshalb durfte ein bisschen Tuning in Eigenregie nicht fehlen:
Nach dem Kauf wurden Halterungen angebracht für alles, was schnell
griffbereit sein soll, wie z.B. das Nötigste an Werkzeug,
Stützlastwaage, Markisenkurbel etc.
- Im Kleiderschrank wurde die Kleiderstange entfernt und
stattdessen 2 Fachböden eingebaut.
- Unser vorhandener Halter für Teller wurde rutsch- und
rappelsicher eingebaut.
- Tassen, Becher und Gläser wurden neu angeschafft aus dem Silwy-Magnetsystem
- 2 Thermoskannen und die Spüli-Flasche können jetzt
kippsicher transportiert werden.
- Über dem Bett und im Bad wurden zusätzliche 230V- und
12V-Steckdosen installiert.
- Laderaum im Heck und alle Schränke wurden mit automatischer
Beleuchtung ausgestattet.
- Im Bad wurden kleine Kunststoffcontainer nachgerüstet zum
kippsicheren Transport von Shampooflaschen, benutzten
Zahnbürsten etc.
- Zusätzliche USB-Buchsen und Ablagemöglichkeiten am Heckbett
- Leseleuchte am vorderen Bett
Sicht- und Sonnenschutz
- In der Möbelkonstellation mit festem Heckbett,
wie unser Wagen sie hat, ist das eigentlich sehr schöne,
riesengroße Heckfenster eher entbehrlich.
Dadurch, dass das Fenster am hinteren Bett so tief platziert
ist, besteht die Gefahr, dass man mit dem Bettzeug gegen das
herunter gelassene Verdunkelungsrollo drückt und dies dadurch
Schaden nehmen kann oder gar ungewollt hochfährt.
Damit wir das Rollo nachts nicht mehr brauchen, haben wir die
durchsichtigen Originalvorhänge entfernt und neue angefertigt
aus komplett lichtundurchlässigem und blickdichtem Stoff. Mit
Druckknöpfen versehen kann man sie zuverlässig verschließen.
So werden Einblicke von außen verhindert und ein solcher
Vorhang nimmt nicht so schnell Schaden wie das kostbare Rollo.
- Eriba-Touring Caravans besitzen unterhalb des Daches eine
rundum laufende Kederleiste zur Anbringung von Vorzelten,
Sonneschutzabdeckungen und Ähnlichem.
Wir haben uns alubedampfte Thermomatten angefertigt, die wir
vor den Heck- und Bugfenstern außen in die Kederleiste
einziehen können. Das bringt ebenfalls Sicht- und Sonnenschutz
und isoliert dann noch mal deutlich besser als ein inneres
Sonnenschutzrollo.
Kühlschrank
Unser Wagen ist mit einem Absorberkühlschrank ausgerüstet. Durch
wahlweisen Betrieb mit 220 Volt, 12 Volt oder Gas ist er
universell nutzbar, prinzipbedingt ist allerdings bei sehr heißem
Wetter die Kühlleistung gewissen Einschränkungen unterworfen.
Helfen kann hier der Einbau eines thermostatgesteuerten
Zusatzlüfters in den Abluftschacht des Kühlschranks.
Wir haben uns für ein Modell von Titan entschieden. Diese sind
vorbereitet für eine Anbringung am serienmäßigen Kiemenblech von
Dometic-Kühlschränken. Die Montage gestaltete sich dadurch völlig
problemlos. Das kleine Bedienpanel sitzt im Wohnraum seitlich am
Küchenblock, am Fußende unseres Betts. Das Panel wird vom
Fenstervorhang bedeckt, sodass die Kontroll-LEDs nachts nicht
stören.
Der Gewinn an Kühlleistung ist deutlich: Mit eingeschaltetem
Lüfter in Automatik-Stellung sinkt die Temperatur im Kühlschrank
bei sommerlich heißem Wetter um bis zu 7°C!
Update: Während unseres Sommerurlaubs 2023 in Montenegro hatten
wir es mit Temperaturen bis 40°C zu tun. Da kam auch die
Kombination aus Absorberkühlschrank mit Zusatzlüfter an ihre
Grenzen. Wir werden zukünftig bei Reisen in heiße Gefilde als
Ergänzung zum Kühlschrank eine kleine Kompressor-Kühlbox mit uns
führen. Da unser Zugfahrzeug mehrere 230-Volt-Steckdosen hat, kann
die Kühlbox auch während der Fahrt betrieben werden und bietet so
eine wunderbare Option beim Einkaufen.
Rückfahrkamera
Rückwärtsfahren mit Anhänger ist eine Sache für sich und erfordert
ein bisschen Übung. Da freut man sich über kleine Hilfsmittel.
Bereits an unserem alten Klops hatte sich eine ins Navi
integrierte Rückfahrkamera oft als hilfreich erwiesen. Deshalb
sollte der Caravan auch eine bekommen:
Für recht kleines Geld bekommt man Navis aus China (die in Europa
super funktionieren), z.T. auch inclusive Rückfahrkamera mit
Funkübertragung.
Eine solche Kamera wurde unterhalb des Kennzeichens am Caravan
montiert. Das Verbindungskabel zum Sender wurde verlängert und der
Sender dann einigermaßen witterungsgeschützt vorne unter der
Deichselabdeckung angebracht. Zur Stromversorgung wurde das
Rückfahrlicht angezapft.
Im Auto befindet sich der Empfänger normalerweise an einem 15cm
kurzen Kabel in der Nähe des Navis. Auch hier wurde das Kabel
aufgetrennt und um 3m verlängert, sodass der Empfänger jetzt
möglichst weit hinten im Fahrzeug unter dem doppelten Boden des
Kofferraums platziert werden kann.
Sender und Empfänger möglichst nah zusammen zu bringen ist
wichtig, da die Übertragung ja durch die Karosserie des Autos
hindurch funktionieren muss.
Das Navi der Marke Xgody
dient ausschließlich als Monitor für die Rückfahrkamera. Das ganze
System hat 2020 58€ gekostet, dazu kamen noch ein USB-Kabel, ein
Cinch-Kabel, zwei Dashcam-Verlängerungskabel und ein bisschen
Kleinkram. Recht übersichtliche Kosten also. Fertige reine
Rückfahrkamera-Systeme sind um einiges teurer. Nicht zu vergessen:
Die bereits erwähnten zwei nicht völlig linken Hände und der Spaß
daran, sie zu benutzen.
Innenbeleuchtung
Ein echtes Ärgernis sind die seitens Hymer verbauten eleganten
LED-Spots mit Touch-Bedienung. Diese reagieren nicht nur auf
Anfassen, sondern leider auch bei jeder Änderung der
Luftfeuchtigkeit. Kaffeekochen provoziert ein Blinklicht über der
Küchenzeile, aufziehende Gewitter führen zur Illumination des
Caravan-Inneren.
Im Rahmen der Gewährleistung bekommt man die Leuchten zwar
bereitwillig ausgetauscht, das ändert aber leider nichts am
grundsätzlichen Problem.
Ich habe kurzerhand in Eigenregie Aufbauleisten bzw. -sockel aus
Pappelsperrholz angefertigt, in die ich kleine Möbelaufbauleuchten
und Schalter nebst versteckter Verkabelung einbauen konnte und
habe so das Problem beseitigt. Mittlerweile sind alle
Originalleuchten ausgetauscht.
Das Pappelsperrholz fügt sich recht unauffällig in den ohnehin
hellen Innenausbau ein, und die kleinen Schreinerarbeiten haben
mir einige recht entspannte Abende in meiner Werkstatt beschert.
Und schließlich überwiegt die Freude über das beseitigte Problem
ganz klar den Ärger über die entstandenen Kosten (die sich aber
absolut im Rahmen hielten).
Tisch / Bett
Nicht nur ein Ärgernis, sondern eine Gefahr ist die Befestigung
der Leiste, die den Tisch der Sitzgruppe in der unteren Position
trägt, also dann, wenn die Sitzgruppe zum Bett umgebaut wird.
Die Schraubenlöcher der Leiste sind vorgesehen für
Senkkopfschrauben, Hymer verbaut aber Schrauben ohne Senkkopf, die
deshalb ein Stück herausstehen. Das führt dazu, dass das Profil,
mit dem der Tisch in die Leiste eingehängt wird, sich verkantet.
Dadurch lockern sich die Befestigungsschrauben im Holz, sodass die
Leiste sich löst und ganz sicher nicht mehr geeignet ist, das
Gewicht eines Menschen zu tragen. Nur gut, dass unsere Tochter
eher zierlich für ihr Alter ist!
Ich habe also neue Löcher gebohrt, diese ordentlich angesenkt und
dann die Leiste mit exakt passenden Schrauben wieder montiert.
Unterhalb der Leiste habe ich ein Winkelprofil als zusätzliche
Stütze angebracht. Jetzt lockert sich hier nix mehr!
Ich habe Hymer und unseren Händler kontaktiert und das Problem
geschildert, wollte mich aber aus Gründen der Sicherheit auf keine
anderen als meine eigenen Hände verlassen. Wenn schon bei der
Serienproduktion falsche Schrauben verwendet werden, wer weiß, wie
dann Reparaturversuche ausfallen...
Mit jedem zusätzlichen Handgriff wird der Touring immer mehr zu
"unserem" neuen Klops.
|